Checkliste für barrierefreie Websites: Tipps für die Gestaltung
Mit den folgenden Empfehlungen lassen sich Webseiten gemäß den WAI-Richtlinien barrierefrei gestalten und für alle Nutzer:innen zugänglich machen. Die Grundidee ist, möglichst viele Hürden abzubauen und Informationen klar verständlich anzubieten.
Klare Trennung von Inhalt, Struktur und Design
Halten Sie HTML und CSS sauber getrennt, damit Veränderungen am Layout nicht zwangsweise den Inhalt durcheinanderbringen und umgekehrt. Eine saubere Code-Struktur ermöglicht außerdem Wartungsfreundlichkeit und konsistente Aktualisierungen.
Skalierbarkeit
Verwenden Sie relative Maßeinheiten wie „em“ oder Prozentangaben für Schriftgrößen, Abstände und Layouts. Selbst bei 200 % Vergrößerung sollte Ihr Inhalt weiterhin gut lesbar und bedienbar bleiben.
Responsivität
Das Layout sollte sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen. Achten Sie auf sinnvolle Anordnung der Elemente und ausreichende Abstände, damit sich die Seite auf Mobilgeräten, Tablets und Desktops gleichermaßen einfach nutzen lässt.
Aussagekräftige Struktur
Nutzen Sie Überschriften (h1 bis h6) in der richtigen Reihenfolge, um den Inhalt zu gliedern. Es darf nur eine h1 als Hauptüberschrift geben, gefolgt von h2, h3 etc., je nach inhaltlicher Tiefe.
HTML-Grundbegriffe
Verwenden Sie immer geeignete HTML-Elemente für unterschiedliche Inhalte, z. B. <strong> für Hervorhebungen oder <em> für Betonungen. Individuelle Styles via Inline-CSS sollten nur sparsam eingesetzt werden.
Benutzerfreundliche Navigation
Menüs und Verlinkungen sollten leicht verständlich sein. Die Tastaturbedienung ist essenziell für Menschen, die keine Maus nutzen können. Prüfen Sie deshalb, ob man sich mit Tab- und Pfeiltasten problemlos durch die Seite bewegen kann.
Kontrastreiche Gestaltung
Achten Sie auf ein hohes Kontrastverhältnis zwischen Vorder- und Hintergrund, speziell bei kleinen Schriften. Eine zu niedrige Lesbarkeit führt schnell zu Überforderung oder Unlesbarkeit für sehbeeinträchtigte Personen.
Kurze und verständliche Sätze / Klare Sprache
Nutzen Sie einen einfachen Satzbau und vermeiden Sie unnötige Fremdwörter. Wo Fachbegriffe nötig sind, hilft ein kurzes Glossar oder eine Erklärung.
Akronyme und Abkürzungen
Zeichnen Sie Akronyme und Abkürzungen mit dem Tag <abbr> aus. Auf diese Weise können Screenreader den vollen Begriff oder eine Erklärung anzeigen.
Aussagekräftige Metadaten
Geben Sie Title-Tags, Meta-Descriptions und Überschriften sinnvoll an. Dies verbessert nicht nur die Zugänglichkeit, sondern fördert auch die Suchmaschinenoptimierung.
Textalternativen / Bildbeschreibungen
Statten Sie Bilder, Icons und Formularfelder mit alt-Attributen aus, sodass Screenreader-Nutzer:innen wissen, was dargestellt wird. Für Links und interaktive Elemente empfiehlt sich zudem ein aussagekräftiges title-Attribut.
Multimedia-Inhalte zugänglich gestalten
Bieten Sie Untertitel, Audiodeskriptionen oder Transkripte an, wenn Sie Videos oder Podcasts einbinden. So stellen Sie sicher, dass auch hör- oder sehbeeinträchtigte Menschen die Inhalte vollständig erfassen können.
Regelmäßige Accessibility-Tests
Prüfen Sie in festen Abständen, ob Ihre Seite den aktuellen Anforderungen entspricht. Tools wie Screenreader oder automatische Prüftools geben Aufschluss über mögliche Schwachstellen.